El Masri unter Brandstiftungsverdacht festgenommen
Der 43-Jährige gelte als dringend verdächtig, das Feuer gelegt zu haben, teilte die Polizei Krumbach am Donnerstag mit. Der offenbar verwirrte El Masri wurde per Unterbringungsbefehl der Staatsanwaltschaft in die psychiatrische Abteilung eines Bezirkskrankenhauses gebracht. Zum Motiv habe El Masri bisher keine Angaben gemacht.
Bei dem Brand war in der Nacht zum Donnerstag ein Schaden von rund 500 000 Euro entstanden. Der Täter hatte eine Glastür eingeschlagen und im Eingangsbereich Feuer gelegt, berichtete die Polizei. Noch in der Nacht war El Masri in der Nähe des Tatortes festgenommen worden.
El Masri hatte durch seine Verschleppung nach Afghanistan durch den US-Geheimdienst CIA Schlagzeilen gemacht. Er war an der mazedonisch-serbischen Grenze festgenommen und Anfang 2004 nach Afghanistan entführt worden. Dort wurde er monatelang festgehalten und nach eigenen Angaben gefoltert. Anfang dieses Jahres erließ die Münchner Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen mehrere mutmaßliche CIA-Agenten. Die Verdächtigen sind international zur Fahndung ausgeschrieben. Mit dem Fall El Masri beschäftigte sich auch der BND- Untersuchungsausschuss des Bundestags.
Erst kurz vor dem Brand in Neu-Ulm war die Abhöraktion der bayerischen Justiz gegen den Anwalt El Masris für verfassungswidrig erklärt worden. Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts verstieß die Überwachung gegen das Fernmeldegeheimnis (Az: 2 BvR 2151/06 - Beschluss vom 30. April 2007). Amts- und Landgericht München hatten 2006 angeordnet, Telefon, Fax und Handys der Kanzlei des Rechtsanwalts Manfred Gnjidic zu überwachen - in der Hoffnung, dass die Entführer mit ihm Kontakt aufnehmen. Aus Sicht des Verfassungsgerichts trägt diese Begründung aber lediglich den "Charakter von Vermutungen".