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Monday, 9. April 2007
China wirft Fastfoodketten Hungerlöhne vor!!!


China wirft Fastfoodketten Hungerlöhne vor - Wirtschaft - Artikel -


J. Erl - 09.04.2007
China wirft Fastfoodketten aus dem zivilisierten Westen Hungerlöhne vor

McDonalds, KFC und Pizza Hut sollen sich nicht an Mindestlöhne halten. Diese liegen – je nach Region – zwischen 55 und 75 Cent pro Stunde. Doch vor allem Studenten klagen über viel Arbeit für deutlich weniger Geld.

In China gehören angesichts der explodierenden Bevölkerung geringe Löhne
ganz selbstverständlich zum Alltag. Doch wenn ausländische Konzerne sich
dies zu Nutze machen, ist der Aufschrei groß. Von Klassenkampf und
„skrupellosen Ausländern“ ist dann die Rede. So warf die seriöse
Tageszeitung Fazhi Ribao („Rechtswesen“) den großen US-Fastfood-Ketten
McDonalds und YumBrands vor, chinesischen Mitarbeitern systematisch
Hungerlöhne zu zahlen. „Wir fühlen uns nackter Ausbeutung ausgesetzt“
titelte sie. Die Gehälter lägen unter den staatlich festgelegten
Mindestlöhnen. Die Fastfood-Giganten beschäftigen in China heute über 3000
Filialen. Zu YumBrands gehören Kentucky Fried Chicken (KFC) und Pizza Hut.

„McDonald zahlte mir mit Essensgeldzuschlag 5,3 Yuan (53 Cents) pro Stunde“,
empörte sich in Chinas Parteiorgan „Volkszeitung“ der Student Gao Shaoshi.
Dafür habe er an manchen Tagen zehn Stunden gearbeitet. „Alle vier Stunden
durfte ich 15 Minuten unbezahlte Pause machen.“ Die Klagen kamen nicht aus
den Reihen der 200000 Angestellten mit festen Verträgen. Den Aufstand proben
vor allem Studenten, die als Teilzeitkräfte in den Imbissen jobben, um sich
ihr Studium zu finanzieren. Normalerweise dürfen solche Aushilfen nur wenige
Stunden am Tag beschäftigt werden.

Offenbar nahmen es viele Filialen weder mit der Stundenzahl noch mit den
Löhnen für ihre Zeitarbeiter genau. Sie verstießen laut der Pressemeldungen
auch gegen andere Klauseln des Arbeitsgesetzes, indem sie für Teilzeitkräfte
keine Unfallversicherungen abschlossen und sie auch nicht anmeldeten. Vor
allem aber ignorierten sie die seit Januar überall erhöhten Mindestlöhne in
China.

In Südchinas Küstenmetropole Kanton etwa müssen pro Stunde 7,50 Yuan (75
Cents), in größeren Städten wie Zhuhai 66 Cents und in kleineren Zentren wie
Shantou zwischen 55 und 58 Cents gezahlt werden. Aus insgesamt zehn Städten
wurden bisher Verstöße gegen die im Arbeitsgesetz festgelegten Mindestlöhne
gemeldet.

Die US-Konzerne wiesen inzwischen den Vorwurf zurück, dass sie sich nicht an
Chinas Arbeitsgesetze halten. Die Indizien sprechen gegen sie. Die Kantoner
Zeitung "New Express" hatte als erste zahlreiche Fälle von zu geringen
Bezahlungen veröffentlicht. Seit Wochenende untersucht nun die
Arbeitsbehörde der Provinz Guangdong überall in ihrer Region die
Schnellimbisse der US-Ketten. Auch der mächtige chinesische
Gewerkschaftsverband in Peking, eine Dachorganisation für 150 Mio.
Mitglieder, will den Vorwürfen nachgehen und bot den betroffenen Studenten
Rechtshilfe an.

Auf eigene Faust recherchierte die „Abendzeitung des Rechts“ (Fazhi Wanbao)
und wurde in den Inlandsprovinzen fündig. So sollen In Shanxis
Provinzhauptstadt Taiyuan, wo ein Mindeststundenlohn von 65 Cents gilt,
Teilzeitkräfte bei KFC mit 45 Cents abgespeist worden sein. Bei McDonald
bekamen sie 60 Cents. In Henans Hauptstadt Zhengzhou zahlte McDonald
angeblich nur 39 Cents statt der vorgeschriebenen 70 Cents. In Fuzhou gab es
für Jobber bei KFC nur 36 Cents statt 55 Cents.

Die gegenwärtige Offensive gegen die drei
Fast-Food-Ketten gleicht der im letzten Jahr gestarteten Kampagne, in allen
ausländischen Unternehmen Arbeitnehmervertretungen zu gründen. Chinas
Arbeitnehmervertreter, die sich noch im Sinne Lenins als verlängerter Arm
der Partei verstehen, feierten ihren Sieg über den US-Handelskonzern
Wal-Mart. Sie erzwangen, dass dieser in all seinen 60 chinesischen
Kaufhäusern Gewerkschaftsgründungen zuließ, obwohl Wal-Mart dies in keinem
seiner Zentren rund um die Welt akzeptiert.


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