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Saturday, 28. April 2007
Neue Heimat,Dr.Gerd Thormählen oder WorldTradeCenter

Der Name geht auf die Zeit des Nationalsozialismus zurück: die im Mai enteigneten

gewerkschaftseigenen Wohnungsunternehmen wurden der Deutschen Arbeitsfront (DAF)

unterstellt, und diese benannte 1939 die einzelnen Firmen in Neue Heimat um. So

firmierte beispielsweise die 1926 vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB)

gegründete Gemeinnützige Kleinwohnungsbaugesellschaft Groß-Hamburg (GKB) als Neue

Heimat Hamburg
(NHH).

Nach dem Krieg wurde die NHH von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und 1952

dem DGB übergeben. Das Unternehmen beschränkte seine Tätigkeit in der Wiederaufbauphase

zunächst auf Hamburg, aber unter ihrem ersten Vorsitzenden Heinrich Plett kaufte die NHH

Anteile zahlreicher Baugesellschaften in Hamburg, Bremen, München und anderen Städten. 1954

beschloss der DGB, alle eigenen Wohnungsunternehmen wirtschaftlich der Neuen Heimat Hamburg

zu unterstellen und formte so den Großkonzern Neue Heimat mit über 100.000 Wohnungen (Ende

der 50er Jahre). Als Planungsleiter gewann sie Ernst May, der maßgeblich an der Errichtung

von NH-Großwohnsiedlungen beteiligt war, beispielsweise München-Bogenhausen, die Gartenstadt

Farmsen (Hamburg), Grünhöfe (Bremerhaven), Lübeck-St. Lorenz und die Neue Vahr (Bremen), und

von dem auch die Firmenzentrale, ein Hochhaus an der Lübecker Straße in Hamburg-Hohenfelde,

stammt.

Nach dem Tod Pletts (1963) übernahm dessen „Ziehsohn“ Albert Vietor die Leitung des

Großunternehmens, das bereits über einen Bestand von 200.000 Wohnungen verfügte und

inzwischen mit gemeinwirtschaftlichen Tochterunternehmen (z. B. 1969 Gründung der

Neue Heimat Städtebau, 1971 Neue Heimat International) auch international tätig war. Zu den

bekanntesten deutschen Neue-Heimat-Wohnanlagen der folgenden Jahre zählen Mettenhof (Kiel),

Osterholz-Tenever (Bremen), Lohbrügge-Nord und Karlshöhe (Hamburg), Leherheide

(Bremerhaven>), Ratingen-West, Heidelberg-Emmertsgrund, Hasenberg und Neuperlach (München),

aber zunehmend auch Gewerbebauten wie das Elbe-Einkaufszentrum oder das

Kongresszentrum CCH in Hamburg. Nicht realisiert wurde hingegen das auf Betreiben Vietors

entworfene Großprojekt Alsterzentrum in Hamburg. In den 1970ern stieg die Neue Heimat auch

in das Geschäft mit der Altstadtsanierung ein (Hameln, Stade u.a.); zudem wurde sie in

mehrere regionale Gesellschaften wie die Neue Heimat Nord aufgegliedert.

Am 8. Februar 1982 erschien ein Bericht im Spiegel, in dem aufgedeckt wurde, dass sich

mehrere Vorstandsmitglieder unter der Führung von Albert Vietor persönlich, zum Teil auch

direkt an den Mietern, bereichert hatten. Eine Woche später entließ der Aufsichtsrat unter

dem DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter die Beschuldigten. In den weiteren Untersuchungen

stellte sich eine erhebliche Verschuldung des Konzerns heraus. Von 1982 bis 1986 war Dr.

Diether Hoffmann Sprecher der Geschäftsführung der Wohnungsbaugruppe. Er schied nach einem

spektakulären Verkauf der Gruppe aus.

Am 18. September 1986 verkaufte der DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen

nach mehrwöchiger Verhandlung zum symbolischen Preis von einer Mark an die Firma DNG

Vermögensbildung GmbH des Berliner Bäckerei-Unternehmers Horst Schiesser. Der ursprüngliche Letter of Intent sah einen

Kaufpreis von 360 Mio. DM vor, der bis 2006 gestundet werden sollte. Die Verbindlichkeiten

der übernommenen Neuen Heimat betrugen etwa 16 Milliarden Mark. Der Verkauf stieß in der

Öffentlichkeit auf Unverständnis. Die Presse hielt einen mittelständischen Unternehmer mit

dem milliardenschweren Wohnungsunternehmen für überfordert. Auch der symbolische Kaufpreis

von 1 DM für überschuldete Unternehmen war in der Öffentlichkeit damals nicht geläufig und

löste Erstaunen aus. Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den Banken nicht akzeptiert, daher wurde

der Vertrag rückabgewickelt am 12.

November 1986. Schiesser erhielt nach längeren

Prozessen eine millionenschwere Abfindung, die jedoch überwiegend für die Bezahlung von

Anwälten verloren gingen.

Der Begriff Neue Heimat ist inzwischen zu einem negativ

besetzten Synonym für den heute nicht mehr akzeptierten Großsiedlungsbau in Form von

Trabantenstädten der 1960er und 1970er Jahre geworden (Schlagworte Urbanität durch Dichte, Charta von Athen). Allerdings

ist zu berücksichtigen, dass die Wohnungssituation der Nachkriegszeit durch eine massive

Bebauung rasch verbessert werden musste.

In der Folge startete der Bund das Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und

Städtebau“
(ExWoSt), Titel „Stadtumbau West“ mit dem Ziel, rückläufigen

Entwicklungen in problematischen Stadtregionen, Städten und Stadtteilen entgegenzuwirken.

Unter anderem sind die von der Neuen Heimat erbauten Wohnanlagen Bremen-Osterholz-Tenever -Buntekuh"/Lübeck-Buntekuh Teil dieses Programms. Dort

wurden unter anderem als „Impulsprojekt“ Wohnhochhäuser abgebrochen.

Durch die Affäre geriet die unternehmerische Betätigung der Gewerkschaften insgesamt in

die Kritik.

Die Gebäude, die 1961 von der Neuen Heimat errichtet worden waren, sind teilweise in

einem katastrophalen Zustand. Die neue Verwaltung will gemeinsam mit dem Bürgermeister und

den Bewohnern versuchen, "in kürzester Zeit die schlimmsten Mängel zu beseitigen." Der

Versicherungskonzern hat dafür ein sechsköpfiges Team nach Uetersen beordert, das seitdem

von früh bis spät in der Anlage unterwegs ist.



Uetersen Versicherung übernimmt die Verwaltung der

Thormählen-Häuser

300 Wohnungen beschlagnahmt








Ein Team will die ärgsten Schäden in den Häusern am Kreuzmoor, Ahornweg und Reuterstraße

schnell beheben.

Von Michael Rahn


Uetersen -



Der umstrittene Großvermieter Dr. Gerd Thormählen verliert die Kontrolle über Teile

seines Vermögens. In Uetersen hat die DEVK Versicherung als Gläubigerin rund 300

Wohneinheiten beschlagnahmt und unter eigene Regie gestellt - in der Sprache der Juristen

heißt diese Form Institutsverwaltung (wir berichteten). Das Amtsgericht Elmshorn hatte am

vorigen Freitag dem Antrag des Kölner Versicherungskonzerns entsprochen, der erst im Juni

2003 die Finanzierung für die Mehrfamilienhäuser Ahornweg 18 bis 30, Reuterstraße 81 bis 113

und Kreuzmoor 2 bis 28 übernommen hatte.




Die Gebäude, die 1961 von der Neuen Heimat errichtet worden waren, sind teilweise

in einem katastrophalen Zustand. Die neue Verwaltung will gemeinsam mit dem Bürgermeister

und den Bewohnern versuchen, "in kürzester Zeit die schlimmsten Mängel zu beseitigen." Der

Versicherungskonzern hat dafür ein sechsköpfiges Team nach Uetersen beordert, das seitdem

von früh bis spät in der Anlage unterwegs ist.

  • Die Story der Neuen

    Heimat
  • DIE ZEIT 11/1986: Nordrhein-Westfalen kauft Wohnungen vom angeschlagenen

    Konzern
  • Pilotprojekte des ExWoSt-

    Forschungsfeldes Stadtumbau West
    . Projektseiten Bremen-Osterholz-

    Tenever
    und Lübeck-Buntekuh.
  • dradio.de Hintergrund Politik: „Strohmänner, Scharlatane und Spekulanten“

    (mit Podcast)



  • Am 25. November 1986 wurde eine NH-Auffanggesellschaft gegründet mit der

    Bestellung von Heinz Sippel zum Treuhänder der Neuen Heimat. Nach dem Verkauf aller

    Wohnungsbestände der Neuen Heimat legte dieser im September 1990 sein Mandat nieder.

    Die meisten Regionalgesellschaften der Neuen Heimat wurden in dieser Zeit entweder an die

    Bundesländer (z. B. Bremen, Hamburg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen oder

    in zwei Fällen an private Investoren verkauft (Baden-Württemberg und Bayern).
    Die meisten sind daher heute wieder zurück zu den Wurzeln in einer "GLOBAL-REAL-ESTATE"[GOOGLEEINGABE u.a.]
    in verschiedenen einzelnen Holdings weltweit unterteilt und daher nicht mehr zu kontrollieren,da es einem multinationalen Konzern gleicht,worin sich Parteien,Gruppen,Kirchen,Einzelgänger,Kriminelle und Fanatiker befinden.

    Im Bundesland Schleswig-Holstein und Niedersachsen gab

    es kein Interesse seitens der Länder an den dortigen Wohnungsbeständen; es kamen andere

    Verkaufskonzepte zum Zuge.Hierz.B. die Capricornus Holding "Gmbh"[AG]

    In Schleswig-Holstein erwarb eine gewerkschaftsnahe Immobilienhandelsgesellschaft von der

    Neuen Heimat die Wohnungsbestände, welche diese zeitverzögert später en bloc veräußerte.

    In Folge der Regionalisierung der NH-Bremen übernahm „Neue Heimat Niedersachsen“ von

    dieser und anderen Gesellschaften (u.a der NWDS) ca. 37.000 Wohnungen. Die dadurch

    entstandenen hohen Belastungen wurden 1988 unter

    anderem durch den Verkaufserlös von ca. 8200 Wohnungen an die neugegründete ALLWO AG Hannover reduziert, was den Fortbestand der NH-

    Niedersachsen sicherte. Die ALLWO AG, u. a. von der Gewerkschaftsholding BGAG (Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften) gegründet, verkaufte diese

    Wohnungen nach dem von der BGAG entwickelten Konzept zur sozialverträglichen

    Wohnungsprivatisierung „Wohnungen in Mieterhand“ an Mieter und

    Kapitalanleger, wobei rund die Hälfte dieser Wohnungen über einen Strukturvertrieb nach den

    Methoden des Immobilienbetrugs verkauft wurde.Und" Diese "sich in Verbindung zur Arbeitsagentur für Arbeit befinden für eine sog."NEUE ARBEIT"[vgl.3.Reich"Arbeit macht frei"?]

    Am 5. Juni 1998 wurde die Abwicklung der Neuen Heimat durch die Verschmelzung der HVB

    (Hamburger Verwaltungs- und Betreuungs Aktiengesellschaft) zur BGAG (Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften Aktiengesellschaft, früher

    Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft AG) abgeschlossen.

    Die ehemalige Regionalgesellschaft „Neue Heimat Niedersachsen“, die heute zur BauBeCon-Gruppe gehört, blieb bis Herbst 2005 in Gewerkschaftsbesitz, bis sie an die „Cerberus

    Capital Management“ verkauft wurde. Dies war Folge der Finanzprobleme bei der

    Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden (AHBR), in deren Folge die Gewerkschaften ihren Anteil

    2005 an den "US"-Finanzinvestor Lone-Star zürück verkauften zum Anteilspreis .

    "...,weil nur noch Geld herausgezogen wird und unsere Kinder uninteresant sind,sondern nur Nummern eines "BARCODE"sind und wir uns selbst im Wege von Einzelnen stehen
    stehen wir vor dem "AUS".[s.Bundeseklat]

    Die Gesellschften beschreiben sich selbst so:

    "Wir schauen uns jede Wohnung an, nehmen alle Mängel auf und werden sie abarbeiten",

    sagt Sonja Hafke. Sie lenkt seit elf Jahren gemeinsam mit Angelika Dahmann die schnelle

    Eingreifgruppe der DEVK. Die Angestellte bittet aber die Mieter auch um etwas Geduld: "Wir

    können keine Wunder vollbringen." Ihr Kollege Werner Kiefer appelliert an die Betroffenen:

    "Wir streben eine Partnerschaft an. Wir benötigen Initiativen, die uns unterstützen. Wir

    brauchen alle Informationen, um handeln zu können."

    Denn die Bestandsaufnahme ist noch lange nicht abgeschlossen. Bislang gibt es keine

    Einigung mit dem Eigentümer, die Akten über die bisherige Hausverwaltung erhalten zu können.

    Instituts-Zwangsverwalter Oliver Winkler, der die Arbeit in Uetersen lenkt, sagt: "Wir

    verhandeln darüber mit Dr. Thormählen."

    Doch der Großvermieter mit Firmensitz in Horst, der für eine Stellungnahme nicht zu

    erreichen war, gilt bei Stadtverwaltung und Mietern als wenig verlässlich. Bürgermeister

    Wolfgang Wiech hofft deshalb, "dass keine Bank mehr bereit ist, Umfinanzierungen an

    Thormählen-Objekten vorzunehmen". Der Verwaltungschef hat sogar bei der Gläubiger-Bank, die

    für Thormählen die Hochhäuser Klosterkoppel 6 und 10 finanziert hat, um Prüfung gebeten, ob

    auch dort ein ähnliches Vorgehen, wie von der DEVK beschritten, möglich ist.

    Für die Wohnobjekte Kreuzmoor, Ahornweg und Reuterstraße spricht Wiech von einer

    "Wende zum Besseren". "Wir wollen das Leben hier wieder attraktiv machen", sagt

    Institutsverwalter Winkler. Allerdings geht es nur um Instandsetzung der Einrichtungen. Eine

    komplette Sanierung oder Neubauten sind den Zwangsverwaltern nicht erlaubt. Einen ersten

    Erfolg konnten die neuen Chef verbuchen. Angelika Dahmann berichtet: "Ein Mieter, der wegen

    der Missstände gehen wollte, hat die Kündigung zurückgezogen."

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